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Mein Ende. Dein Anfang. (2018)

Mein Ende. Dein Anfang. (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Gibt es Zufälle? Oder hängt im Leben gar alles miteinander zusammen? In Mariko Minoguchis Regiedebüt lernen sich Nora und Aron in der U-Bahn kennen und verlieben sich ineinander – bis Aron plötzlich ums Leben kommt. Traumatisiert stürzt sich Nora (Saskia Rosendahl, „Werk ohne Autor“) ins Nachtleben, wo sie auf Natan (Edin Hasanovic, You Are Wanted) trifft … Auf drei Zeitebenen erzählt Minoguchi feinfühlig von dem, was Menschen verbindet und was sie aus dem Leben reißt. Mit Rückblenden führt sie langsam an die Begegnung des jungen Paares heran: Wenn Aron (Julius Feldmaier, „Babylon Berlin“) Nora „Mein Ende ist dein Anfang“ ins Ohr flüstert oder Nora den Kassenbon in den Händen hält, der sie an eine ihrer ersten Begegnungen erinnert, hebt der Film die sensible Nähe zwischen den beiden hervor, ohne sentimental zu werden.

„Mein Ende. Dein Anfang.“ erzeugt eine Poetik der Stille

Minoguchi kontrastiert die Momente der feinen Annäherung mit der Gefühlswelt von Schmerz und Verlustangst. Etwa wenn Natan um das Leben seiner todkranken Tochter bangt und in Noras Trauer eine Verbindung erkennt, in der er Trost findet. Es sind Momente wie diese, in denen die Darsteller*innen durch Blicke kommunizieren, in denen sie sich gegenseitig verstanden fühlen. Minimalistische Klänge begleiten die sprachlosen Szenen und erzeugen eine Poetik der Stille – da stört auch nicht Arons dramatischer Tod. Der Film zieht seine unaufgeregte Bildsprache konsequent durch und überzeugt, indem er die Gefühlswelten seiner Figuren ästhetisch transportiert. jb

  • Mein Ende. Dein Anfang. (Filmbild 4)
  • Mein Ende. Dein Anfang. (Filmbild 2)
  • Mein Ende. Dein Anfang. (Filmbild 3)
  • Mein Ende. Dein Anfang. (Filmbild 5)