Marley (2011)

So ein Leben kann ganz schön lang werden, selbst ein so kurzes. Fast zweieinhalb Stunden dauert der Film, obwohl der legendäre Reggaemusiker nur 36 Jahre alt wurde. Mit großer Akribie, vielen bislang unbekannten Aufnahmen und einer unüberschaubaren Zahl von Zeitzeugen erzählt Kevin Macdonald das Leben von Bob Marley. Streng chronologisch arbeitet er alle Stationen der Karriere ab: von der Kindheit im ärmlichen Jamaika bis zum frühen Krebstod in Miami. Zu Wort kommen Ehefrauen und Geliebte, Kinder und Kollegen, Musiker und Politiker, Macdonald streift die Geschichte des Reggae, die Religion der Rastafaris und die politische Rolle des Musikers. So bleibt zwar der Mensch Marley trotz der Detailfülle etwas blass; dafür entsteht ein lebendiges Porträt der kleinen Insel in der Karibik, von der aus die seltsame Musik mit dem verzögerten Rhythmus ihren weltweiten Siegeszug angetreten hat. Der Hauptgrund dafür: Die großartigen Songs von Bob Marley, die dieses kurze Leben so lange in der kollektiven Erinnerung erhalten haben. (to)