MannheimGhost in the Shell (2017)
- Originaltitel Ghost In The Shell
- Regie Rupert Sanders
- DarstellerInnen
- Buch
- Entstehungsjahr 2017
- Land USA
- Filmlänge 107 min
- Filmstart 30.3.2017
- FSK 16
- Genres
Bewertung
Realverfilmung des legendären Mangas, mit Scarlett Johansson als Hauptfigur und Cyborg
Filminhalt
Scarlett Johansson ist die Idealbesetzung für das Remake des gleichnamigen Animes von 1995. Nicht nur, weil sie im selben Moment kühl und verletzlich wirken kann. Sondern auch, weil sich die Rolle des Cyborgs Major, der in einer nahen Zukunft gegen Terroristen kämpft, perfekt in Johanssons Rollenschema der letzten Jahre einfügt: künstliche Intelligenzen und übermenschliche Figuren, bei denen die Grenzen zwischen Mensch und Maschine verschwimmen. Wer will, kann die utopische Romanze „Her“, den verstörenden Kunstfilm „Under the Skin“ und die comichafte Action-Extravaganza „Lucy“ sogar als eine Art Triptychon betrachten. In „Lucy“ macht die Titelheldin eine Metamorphose zu einem Computerwesen durch, an deren Ende die komplette physische Selbstauflösung steht. In „Her“ ist Johansson als empathiefähiges Betriebssystem nur noch Stimme, und obwohl wir sie nie sehen können, nehmen wir Samantha als Person wahr und ernst – bis sie schließlich in eine neue Dimension vordringt. „Under the Skin“ beginnt damit, wie ein Alien in einem weißen Zwischenraum zum Menschen zusammengesetzt wird.
„Ghost in the Shell“ erschöpft sich in Schlagworten
Durch seine Augen blicken wir auf eine Welt, deren eigentlich vertraute Codes uns plötzlich seltsam fremd erscheinen. Gemeinsam erzählen die drei Filme viel davon, was es heißt, Mensch zu sein, was uns überhaupt dazu macht, und vor allem: ob und worin sich Mensch und Maschine überhaupt noch unterscheiden, wenn beide des Fühlens mächtig sind. „Ghost in the Shell“ hat dem wenig hinzuzufügen; der Diskurs erschöpft sich in Schlagworten, Sanders muss schließlich den Anforderungen eines Blockbusters gerecht werden. Dabei schaffen gerade die impressionistischen Momente einen reizvollen Kontrast zu der überbordenden futuristischen Architektur mit ihren gigantischen Neonhologrammen, die zwischen den Spitzen von Wolkenkratzern schweben. Das Problem von „Ghost in the Shell“ ist aber nicht die mittlerweile tradierte Zukunftsvision – sondern dass drei andere Scarlett-Johansson-Filme ähnliche Themen schon weit innovativer verhandelt haben. sb