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Mängelexemplar (2016)

Mängelexemplar (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Leicht war es für Regiedebütantin Laura Lackmann sicher nicht, „Mängelexemplar“ zu verfilmen. Der Erfolgsroman von Sarah Kuttner zeichnet das Psychogramm der depressiven Mittzwanzigerin Karo vor allem per inneren Monolog, während auf der Handlungsebene herzlich wenig passiert. Doch Lackmann hält mit guten Ideen dagegen: In panischen Momenten sind Karos innere Stimmen aus dem Off zu hören, surreale Sequenzen veranschaulichen, wie sich ihre Fantasien vor die Wirklichkeitsebene schieben, und je trauriger und verlorener sich Karo fühlt, desto größer wird der schwarze Punkt auf ihrem weißem Pullover. Was das Verhältnis von befreienden Humor und angemessener Ernsthaftigkeit angeht, bleibt Lackmann aber deutlich hinter Kuttner zurück. Ihr Film übertreibt mitunter den Klamauk, und die schnellen Schnitte bieten den Schauspielern kaum Möglichkeiten, eine Tiefenstruktur zu etablieren. Am Ende rettet den Film aber die grandiose Leistung von Hauptdarstellerin Claudia Eisinger: Sie spielt so überzeugend nervig, dass man ihr gleichzeitig eine schallern und sie in den Arm nehmen will. (cs)

  • Mängelexemplar (Filmbild 2)
  • Mängelexemplar (Filmbild 3)
  • Mängelexemplar (Filmbild 4)
  • Mängelexemplar (Filmbild 5)