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Madame Marguerite oder Die Kunst der schiefen Töne (2015)

Madame Marguerite oder Die Kunst der schiefen Töne (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

In den 1930er-Jahren machte die Amerikanerin Florence Foster Jenkins erfolgreich als Sopranistin Karriere – gekrönt von einem ausverkauften Konzert in der New Yorker Carnegie Hall. Und das wahrscheinlich nicht trotz, sondern gerade aufgrund der Tatsache, dass sie kaum einen Ton traf und als schlechteste Sängerin ihrer Zeit galt. Sie ist das reale Vorbild für die titelgebende Madame Marguerite, die bereits 70 Jahre vor Beginn der Castingshow-Ära zum Ventil für kollektive Schadenfreude wird. Regisseur Xavier Giannoli macht allerdings nicht den Fehler, seine Protagonistin (lustvoll verkörpert von Catherine Frot) bloßzustellen – stattdessen entdeckt in der Schere zwischen Außen- und Selbstwahrnehmung, der Madame Marguerite schließlich zum Opfer fällt, einige Tragik. Giannolis takt- und respektvolle Annäherung ist es auch, die darüber hinwegsehen lässt, dass der Film sich inszenatorisch nicht nur in gefälligen Gefilden bewegt, sondern mit seiner Laufzeit von über zwei Stunden auch zu lang geraten ist. In dem, was man am meisten liebt, keinerlei Talent zu haben – wo der DSDS-Fan hämisch kichert, antwortet Giannoli mit Empathie. (sb)

Prädikat besonders wertvoll

  • Madame Marguerite oder Die Kunst der schiefen Töne (Filmbild 2)
  • Madame Marguerite oder Die Kunst der schiefen Töne (Filmbild 3)
  • Madame Marguerite oder Die Kunst der schiefen Töne (Filmbild 4)
  • Madame Marguerite oder Die Kunst der schiefen Töne (Filmbild 5)