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Love 3D (2015)

Love (Poster)

Bewertung

„Kann man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Wenn ein Extremregisseur wie Gaspar Noé einen 3-D-Film mit unsimuliertem Sex ankündigt, stehen die Zeichen auf Skandal: Mit „Irreversibel“ (2002) sorgte er für Ohnmachtsanfälle in Cannes, „Enter the Void“ (2009) war als filmisches Äquivalent zu einem Trip auf Halluzinogenen eine einzigartige, bewusstseinssprengende Erfahrung. Und nun das: Die größte Überraschung von „Love“ ist, wie egal er sich anfühlt. Vergleichsweise schmucklos und aus dezidiert männlicher Perspektive folgt Noé dem Beziehungs-Auf-und-Ab von Murphy und Electra, und in diesem reduzierten Rahmen werden Noes Schwächen plötzlich evident. So sehr ihm alles Körperliche liegt – tatsächlich gelingen ihm in den zahlreichen Sexszenen Momente großer Intimität –, so wenig weiß er von Charakterzeichnung: Seine Figuren bleiben Fremde, ihre Worte leere Hülsen. Obendrein ergeht Noé sich permanent in eitler Selbstbespiegelung: Electras Ex heißt Noé, das gemeinsame Baby mit Murphy heißt Gaspar, und Murphy vertritt als Alter Ego des Regisseurs eifrig dessen Ideen vom Kino: Er wolle Filme aus Blut, Sperma und Tränen machen, denn daraus bestünde das Leben. Ein paar Tränen fließen im Laufe des Films, etwas Blut ebenfalls, ejakuliert wird ohnehin reichlich (einmal sogar mitten ins Gesicht des Zuschauers!) – nur vom Leben fehlt hier jede Spur. (sb)

  • Love (Filmbild 2)
  • Love (Filmbild 3)
  • Love (Filmbild 4)
  • Love (Filmbild 5)