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Long Walk Home (2002)

Long Walk Home (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Auch Australien versteckt ein dunkles, verdrängtes Kapitel in seiner noch jungen Geschichte. Phillip Noyce, ansonsten eher für Action wie „Die Stunde der Patrioten“ bekannt, hat es gefühlvoll inszeniert. In den dreißiger Jahren wurden Kinder von Aborigines gewaltsam ihren Familien entrissen und in speziellen Heimen zu Haushaltshilfen für Weiße erzogen. Drei von ihnen brechen aus diesem Staatsgefängnis aus und machen sich auf den 1500 Kilometer langen Weg nach Hause, immer entlang des unendlichen kaninchensicheren Zauns. Noyce hat verständlicherweise von der ersten Minute an die Sympathien der Zuschauer auf seiner Seite. Das authentische Schicksal dieser Mädchen berührt, erschreckt und ist doch fern von tränenseligem Kitsch. Und dennoch gelingt es gerade dem Bösen in dieser Geschichte, dem verantwortlichen Staatsbeamten und „Chief Protector of Aborigines“, durch seine kühle Brillanz und Pseudo-Gutmenschlichkeit zu faszinieren. Wen wundert’s: Kenneth Branagh läuft wieder einmal zu Hochform auf. (ascho)