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Leroy (2007)

Leroy (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Die Liebe fällt hin, wo sie will, und in diesem Fall entscheidet sie sich für Leroy und Eva. Was keine wirklich gute Idee ist. Denn er ist Afrodeutscher, und sie kommt aus der rechtsradikalen Szene. Die Grundkonstellation von „Leroy“ riecht nach problembeackerndem Sozialdrama. Doch Regisseur und Drehbuchautor Armin Völckers wählt einen anderen Weg: Er versucht, den Stoff als überdrehten Klamauk mit reichlich Zitaten aus Blaxploitation-Filmen und Comics umzusetzen. Der Witz kommt dabei bisweilen arg holzschnittartig daher: Evas Skinhead-Brüder klopfen sich ständig gegenseitig auf die Hinterköpfe, zwei Wellensittiche heißen Rommel und Kaltenbrunner, und besonders lustig wird es, wenn Leroy versehentlich Helium schluckt und mit piepsiger Stimme spricht. So plätschert die Geschichte dahin, unterstützt von einem flotten Soundtrack mit Songs der besten deutschen Reggae- und HipHop-Bands – bis die Skinheads schließlich doch noch handgreiflich werden und Blut dunkelrot auf Asphalt fließt. Doch diese Drehung zur Ernsthaftigkeit erfolgt nur halbherzig. Und so ist „Leroy“ nicht wirklich eine Komödie und erst recht nicht die Analyse bundesrepublikanischer Wirklichkeit. Übrig bleibt der fade Nachgeschmack der Verharmlosung. (to)

  • Leroy (Filmbild 2)
  • Leroy (Filmbild 3)
  • Leroy (Filmbild 4)
  • Leroy (Filmbild 5)