LeipzigKing's Land (2023)
- Originaltitel Bastarden
- Regie Nikolaj Arcel
- DarstellerInnen
- Entstehungsjahr 2023
- Land Dänemark
- Filmlänge 128 min
- Filmstart 6.6.2024
- FSK 16
- Genres
Trailer
Bewertung
Filminhalt
Nikolaj Arcels neuer Film „King’s Land“ öffnet mit einem langen, dräuenden Blick auf die unwirtliche jütländische Heide. In den folgenden zwei Stunden wird diese zum Austragungsort eines Kampfes, der mythische Dimensionen annimmt: Der pensionierte Soldat Ludvig Kahlen (Mads Mikkelsen) versucht, sich einen Adelstitel und Land zu verdienen, indem er den Traum des dänischen Königs Frederik V. verwirklicht – die Heide urbar zu machen und Zivilisation in die Wildnis zu tragen. Dabei gerät er an den Großgrundbesitzer Frederik Schinkel (Simon Bennebjerg), der durch Kahlens Plan seinen Status bedroht sieht.
Zwei seiner Leibeigenen, Ann Barbara (Amanda Collin) und ihr Ehemann Johannes Eriksen (Morten Hee Andersen), fliehen vor ihrem Herren und kommen in Kahlens gerade etabliertem Hof unter – und Schinkels widerwillige Verlobte, seine Cousine Helene, entwickelt Gefühle für den Neuankömmling. Kahlens Kampf mit dem Ödland der Heide und den Intrigen der dänischen Adelsgesellschaft spitzt sich immer weiter zu, bis er sich entscheiden muss: Was ist er bereit, für gesellschaftliche Anerkennung zu zahlen?
Arcel nimmt sich wahnsinnig viel Zeit und baut seine komplexe Handlung mit einer derartigen Intensität auf, dass die Fragen, die der Film aufwirft, bald zu Schlüsselfragen des menschlichen Daseins werden: Kann ein Mensch allein sich gegen gesellschaftliche Strukturen stellen? Muss er es, wenn sie ungerecht sind, auch wenn es seinen Untergang bedeutet? Es ist kein Zufall, dass sich der Konflikt zwischen Schinkel und Kahlen vor dem Hintergrund der Heide zuträgt, dem Symbolbild der ungezähmten Wildnis, doch Arcel umgeht einfache Antworten und Naturromantik geschickt, indem er Kahlens Ringen mit der Heide eine zweite Ebene gibt. Hier kämpft zwar ein tragischer Held um einen Platz in einer ungerechten Gesellschaft, aber auch gegen die kalte, gleichgültige Natur und um sein Überleben. Zur Auflösung dieser Spannung sei nur so viel gesagt: Der Film endet auch mit einer Einstellung der Heide – allerdings mit einer, die ein Minimum an Hoffnung anbietet.