Leergut (2007)

Zdenek Sverák, der vor elf Jahren im Oscar-prämierten „Kolya“ als ungewollter Neuvater das Publikum begeisterte, spielt hier einen reizenden Großvater, der in ständigem Tatendrang die Tatsache des Älterwerdens verklärt. Dabei leistet er sich herrlich-tragische Momente, die an Loriots Pensionärsdasein in „Pappa ante Portas“ erinnern. Frustriert von seinem Lehrerjob, heuert Josef (Sverák) im Supermarkt an und kümmert sich fortan um das Leergut. Die kurzen Begegnungen dort sind es, die Jan Sveráks Film so liebenswert machen. Josef findet genau die Abwechslung und Gespräche voller Wahrheit, die er sucht. Die neuen Kollegen sind liebenswerte Helden des Alltags, die einem schnell ans Herz wachsen. Der Humor funktioniert nach dem bewährten Muster der Gegensätze: Während sich Jan sexuelle Abenteuer wünscht, leidet seine Frau unter Zwangsneurosen und chronischer Eifersucht. „Leergut“ sinniert über die Tücken des Älterwerdens, sagt aber auch, dass man ab 60 noch bereit sein kann, sich neuen Dingen zu öffnen, sogar muss, um seinen Lebensabend nicht als verbitterter Mensch zu verleben. (ds)