Lebe lieber ungewöhnlich (1997)

Also, da ist dieser Putzmann, der einen absolut durchschaubaren Roman über die gemeinsame Tochter von John F. Kennedy und Marilyn Monroe schreiben möchte … Nein, neuer Anfang: Da ist diese Tochter aus reichem Hause, die dem Butler mit dem Trommelrevolver Äpfel vom Kopf schießt … Auch richtig, aber da sind ja noch diese beiden Engel im göttlichen Ministerium fürs Verlieben, die bald ihren Job verlieren, weil´s bei niemandem mehr funkt. Und als der Putzmann dann die reiche Tochter entführt, sollen sie ausgerechnet diese beiden verkuppeln … Danny Boyles neueste Komödie kommt so abgedreht und rasant daher wie eine Screwball-Comedy der Dreißiger. Nur dass hier eben keine Leoparden geküßt werden, sondern ein ziemlich hilfloser Kidnapper Schwierigkeiten hat, überhaupt eine Lösegeldforderung zu stellen. Gut, dass wenigstens sein ‚Opfer‘ ziemlich genau weiß, wie eine richtige Entführung zu funktionieren hat. Seit Mickey und Mallory hat garantiert kein Leinwand-Paar mehr so viel Spaß bei einem Banküberfall gehabt, und wer wen aus welchen Gründen verfolgt, will eigentlich spätestens nach der Hälfte des Films keiner mehr wirklich wissen. Denn diese Komödie ist – obzwar stellenweise ein bißchen arg durchgeknallt – ein wahrlich göttlicher Spaß. (bl)