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LASVEGAS (2023)

Lasvegas (2023) (Poster)

Trailer

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Für den ohnehin wenig selbstbewussten Tristan (Hoffmann) geht es jetzt um alles. Sein dominanter und ungeliebter Vater (Thieme) gibt das Startkapital für die erste Kollektion des jungen Modedesigners. Ein Misserfolg wird nicht akzeptiert. Wie aus dem Nichts platzt in dieser angespannten Situation mit Sunny (Roth) eine schillernde Gestalt in die Welt Tristans und seiner großbürgerlich-mondänen Familie. Ein Wesen zwischen Drag Queen, Kleinganove und Freigeist; ungestüm, unberechenbar und selbstzerstörerisch.

Dass Tristan ihm so unmittelbar und bis zur Selbstaufgabe verfällt, bleibt in „LasVegas“ zunächst einmal eine Behauptung. Weitaus glaubwürdiger als die befreiende Kraft, die sich für Tristan aus dieser Spontanbeziehung entwickelt, ist deren toxische Komponente. Drogenrausch, Wahn, Wunsch und Wirklichkeit verwischen immer mehr, auch auf der ambitioniert fotografieren Bildebene: mit wilden Kamerabewegungen, harten Schnitten und luziden, surreal-traumhaften Aufnahmen. Der Trip mündet schließlich in einem drogenbedingten Desaster. Ungeachtet der dramaturgischen Schwächen und logischen Brüche macht es Kolja Malik – Autor, Regisseur und Cutter in Personalunion – allerdings den Zuschauer: innen nicht gerade leicht, dabei den Überblick zu behalten oder Empathie für seine Figuren zu entwickeln.