Lang lebe Ned Devine (1998)

Immer wieder schwappen liebenswert-skurrile Komödien von den britischen Inseln herüber. Werbefilmer Kirk Jones ist mit seinem Erstling eine weitere dieser kleinen, witzigen und anrührenden Perlen gelungen: Ein Millionen-Lottogewinn stellt das Leben in dem irischen Dorf Tullymore auf den Kopf. Bei nur 52 Einwohnern muß doch rauszukriegen sein, wer der Glückliche ist, denken sich Jackie (Ian Bannen) und Michael (David Kelly). Schließlich stoßen sie auf den alten Ned Devine. Der sitzt mit dem Gewinner-Schein in der Hand vor dem Fernseher – tot. Es muß etwas passieren; wäre doch schade um die Millionen! Also erwecken Michael und Jackie Ned für den Herren von der Lottogesellschaft zu neuem Leben und rutschen von einer brenzligen Situation in die nächste. Der unwiderstehliche Charme des Films entwickelt sich in erster Linie aus dem Sammelsurium exzentrischer Dorfbewohner. Allen voran das Duo Bannen/ Kelly, das sich keine Sekunde vor den Hollywood-Vorzeige-Senioren Lemmon und Matthau verstecken muß. (bp)