L‘ auberge espagnole – Barcelona für ein Jahr (2002)

Wie wunderbar chaotisch es zugeht, wenn Europa zusammenwächst. Der junge französische Regisseur Cédric Klapisch demonstriert das anhand einer kleinen WG ausländischer Studenten in Barcelona: Der Franzose Xavier (Duris) lebt dort mit einer belgischen Lesbierin (Nachwuchs-César für Cécile de France), einem Italiener, einem Deutschen (Barnaby Metschurat), einem Dänen, einer Spanierin und einem provokanten Engländer. Audrey Tautou, die fabelhafte Amélie, gibt diesmal als ferne Freundin eine echte Zimtzicke. Wie in jeder WG herrschen unterschiedliche Vorstellungen von Sauberkeit. Aber dazu kommen noch babylonische Sprachverwirrungen und kulturelle Zusammenstöße, die kurz vor dem Drama immer wieder die Kurve zu einer originellen Pointe kriegen. Der Stil des Films ist einfallsreich, ohne aufdringlich zu sein: So zeigt Klapisch die Monotonie des Büroalltags mit Zeitraffer oder parallel laufende Handlungen der Vielvölker-Kommune per Splitscreen. Kurz und gut: eine universelle Coming-of-Age-Geschichte mit europäischem Lokalkolorit. (cor)