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Kontroll (2003)

Kontroll (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Zu Beginn erklärt der echte Leiter der Budapester U-Bahn-Betriebe unbeholfen, die Handlung des folgenden Films sei ganz und gar erfunden und bilde keineswegs die tatsächlichen Verhältnissen im Untergrund ab. Das ist einerseits unfreiwillig komisch, andererseits verständlich. Denn Ungarns Oscar-Kandidat 2005 wirft kein gutes Bild auf die älteste U-Bahn des europäischen Festlandes. Ein Unbekannter schubst Menschen vor die Züge, und die Kontrolleure schneiden Schwarzfahrern auch mal die Kehle durch. Regisseur Antals nutzt das weit verzweigte Tunnelsystem, um dort eine Art Gegenwelt der Kontrolleure zu entwerfen: allesamt Gestrandete, Verzweifelte, psychisch Lädierte. Die ohnehin bedrohliche Kulisse wird durch grelles Neonlicht und farbentsättigte Bilder noch beklemmender, aber auch zugleich künstlich. Zu einer kafkaesken Parabel über die Entfremdung in der Großstadt hat es nicht ganz gereicht –  zu einem verstörenden Thriller allemal. (ascho)