Kon-Tiki (2011)

Abenteuerfilme im eigentlichen Sinne gibt es heute nur noch selten, dafür viel Action und Fantasy. Das Abenteuer selbst scheint heute eher antiquiert zu sein. Doch es gab Zeiten, in denen waghalsige Expeditionen Teil der Wissenschaft waren. Der Norweger Thor Heyerdal wollte mit seiner Pazifiküberquerung auf dem Balsaholzfloß Kon-Tiki 1947 beweisen, dass Polynesien von Südamerika aus besiedelt wurde. Die Dokumentation, die Heyerdal während dieser Reise drehte, wurde mit einem Oscar ausgezeichnet. 2013 könnte sich dieser Erfolg für die Regisseure Joachim Rønning und Espen Sandberg („Max Manus“) wiederholen, denn ihr Spielfilm ist nominiert. Allerdings dürfte es „Kon-Tiki“ schwer haben, denn gerade zu Anfang ist die Geschichte des norwegischen Nationalhelden schon ein arger Kostümschinken, kitschig-schöne Bilder und Verklärung inklusive. Erst auf dem Meer, wenn die Männer gegen die Elemente, die eigenen Zweifel und mitunter gar gegen einander kämpfen, geht es ans Eingemachte – und überzeugt, auch dank seiner uneitlen skandinavischen Darsteller. (kab)