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KölnSchwarze Katze, weißer Kater (1998)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Er hat sein Wort gebrochen. Welch Glück! Nach dem Kritiker-Desaster mit “Underground” wollte Emir Kusturica keine Filme mehr drehen. Dies aber ist ein Film, und zwar ein besonderer: sonnig, fröhlich, voll absurder Katastrophen, poetischer Lösungen und – natürlich – Zigeunermusik. Sie versetzt alle und alles in ständige Bewegung: das Paar, das in einem lustvollen Fang-mich durchs Sonnenblumenfeld tollt, den Mafiaboß, der auf seinem knatterndem Mofa-Rollstuhl die Blumen gießt, und den Ganoven, der den großen Coup plant. Der jedoch geht daneben. Um seine Haut zu retten, soll sein Sohn die kleinwüchsige Schwester des Obergangsters heiraten, woraufhin der Großvater sich tot stellt, um den Enkel zu retten. Kusturica vermag es, einen Kosmos voller Überraschungen zu schaffen, in dem jede Szene vor Lebenslust birst. dass er seine Sammlung von Bären, Löwen und Palmen um den Regiepreis des Venediger Filmfestivals 1998 erweitern konnte, bestätigt ihn hoffentlich darin, weiter zu drehen. Sonst wäre das europäische Kino ärmer. (cor)