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Klitschko (2011)

Klitschko (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Ist es nicht ein wenig früh für eine Dokumentation über zwei noch aktive Boxer? Eigentlich ja – aber die Klitschkos waren schon immer gut in der Selbstvermarktung, und so überzeugen sie auch in Sebastian Dehnhardts Film als sympathische, selbstreflexive Zeitgenossen, deren Karriere stark von der disziplinierten Erziehung des Vaters (Offizier) und von ihrer Zielstrebigkeit geprägt war. Deinhardt filmt Wladimir in einer alten Kaserne bei Kiew, wo er in einem kleinen Zimmer zusammengepfercht mit Mutter, Vater, Bruder und Oma lebte; Wladimirs Anfänge im Kickboxen und eine frühe Reise in die USA sind zu sehen, genau wie der Versuch des zwielichten Boxpromoterkönigs Don King, sie 1996 mit einem Mozart-Stück auf dem Flügel zur Vertragsunterschrift zu bewegen – allein, das Klavier war eine Musicbox, und King des Spielens gar nicht mächtig.

„Klitschko“ liefert ein stimmiges Psychogramm

Der Film erzählt auch, wie sich Wladimir nach zwei schweren Niederlagen von seinem Team und seinem Bruder löste, um seinen eigenen, neuen Weg zu finden und so seine Karriere fortsetzen zu können. Fotos aus der Kindheit, Interviews mit Zeitzeugen und Wegbegleitern, Gegnern und Freunden und den Klitschkos selber liefern ein stimmiges Psychogramm der beiden Schwergewichtsweltmeister. Es ist die Geschichte zweier Männer, die im Boxsport eigentlich gar nichts zu suchen haben, wie es Ex-Champion Lennox Lewis formuliert. Sie seien viel zu klug dafür, sie hätten Anwälte oder Manager werden sollen. “Warum tun die sich das an?“ Lewis selber war übrigens zuletzt in einer Realityshow von Milliardär Donald Trump zu sehen, wo er sich um eine gut bezahlte Lehrstelle bemühte. Er wurde Vierter … (vs)

  • Klitschko (Filmbild 2)
  • Klitschko (Filmbild 3)
  • Klitschko (Filmbild 4)
  • Klitschko (Filmbild 5)