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In „Alice oder Die Bescheidenheit“ treffen Politik und Philosophie aufeinander

Bürgermeister Théraneau (l.) und Alice in einem palastartigen Säulengang.
Bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes 2019 feiert „Alice oder Die Bescheidenheit“ seine Premiere. Foto: © Bac Films

Nach 30 Jahren in der Politik fühlt sich der Bürgermeister von Lyon, Paul Théraneau (Fabrice Luchini), ausgelaugt und leer. Um wieder denken zu können…

Nach 30 Jahren in der Politik fühlt sich der Bürgermeister von Lyon, Paul Théraneau (Fabrice Luchini), ausgelaugt und leer. Um wieder denken zu können, neue Ideen und Inspiration zu erhalten, engagiert er die frische Philosophie-Absolventin Alice Heimann (Anaïs Demoustier). Als seine persönliche Assistentin soll sie ihm philosophische Notizen hinterlassen, ihn zu Events begleiten und bald auch spät Abends erreichbar sein. Begeistert von Alices Denkanstößen überträgt Bürgermeister Théraneau der jungen Frau immer mehr Verantwortung. Sogar das Projekt „Lyon 2500“, das seine Präsidentschaftskandidatur unterstützen soll, vertraut er ihr an.

Der schnelle Aufstieg von Alice erweckt in erfahreneren Kolleg:innen im Rathaus Aufmerksamkeit, Neid und Unverständnis. Aus diesem Grund hat es die junge Philosophin auf ihrer Arbeit nicht so leicht. Außerdem bemerkt sie, dass weder ihr berufliches noch ihr privates Leben sie erfüllen. Daraufhin stellt sie sich die Frage, ob Politik und Philosophie kompatibel sind.

Die Tragikkomödie „Alice oder Die Bescheidenheit“ überzeugt mit starken Dialogen und Anregungen zum selbstständigen Denken. Weder Tragik noch Komik nimmt dabei überhand, sondern beides pendelt sich angenehm aus. Auch die Politik wird philosophisch hinterfragt, mit dem gewissen Maße an Humor. Dabei begeistert Luchini als ausgebrannter Politiker, und Demoustier gewann sogar einen César für ihre Verkörperung von Alice.

Sieh dir heute Abend um 20.15 Uhr „Alice oder Die Bescheidenheit“ auf Arte an!