Zum Inhalt springen

„Triangle of Sadness“ gewinnt Goldene Palme in Cannes

„Triangle of Sadness“-Cannes: Ruben Östlund freut sich auf der Bühne, mit dem Preis Goldene Palme in der Hand.
Der Filmtitel „Triangle of Sadness“ ist angelehnt an die Falten zwischen den Augen, die viele Models durch Botox entfernen lassen. Foto: © Patricia de Melo Moreira / AFP

Ruben Östlund feiert seine zweite Goldene Palme bei den Filmfstspielen in Cannes für die Satire „Triangle of Sadness“.

  • Bei den Filmfestspielen in Cannes 2022 wurden dieses Jahr wieder unzählige Filme vorgeführt und ausgezeichnet.
  • Die Satire „Triangle of Sadness“ gewann dabei die Goldene Palme – den wichtigsten Preis der Filmfestspiele.
  • Zusätzlich kürte die Jury unter anderem die beste Regie, die beste Schauspielerin und den besten Schauspieler.

Der schwedische Regisseur Ruben Östlund hat es wieder geschafft: bereits zum zweiten Mal gewann er Ende Mai 2022 die Goldene Palme in Cannes. Die erste gab es 2017 für „The Square“, nun folgt die zweite Palme für „Triangle of Sadness“. Damit setzte sich die Satire zum Thema Kapitalismus, Konsum, Influencer:innen und sozialer Ungleichheit gegen 20 andere Filme durch und überzeugte letztendlich die Jury.

„Trangle of Sadness“ handelt von dem Model-/Influencer-Paar Yara und Carl, gespielt von Charlbi Dean Kriek und Harris Dickinson. Aufgrund der großen Reichweite von Yaras Instagram-Account ist das Paar zu einer Party auf einer Luxusjacht eingeladen. Gelenkt von einem marxistischen Kapitän (Woody Harrelson) verunglückt die Jacht, und die superreichen Gäste sowie die Reinigunskraft für die Toiletten (Dolly De Leon) stranden auf einer Insel. Dort sorgt die Putzfrau allein für das Überleben aller und kehrt die gefestigte Hierarchie schnell um.

Neben der Kritik an sozialer Ungleichheit soll „Triangle of Sadness“ auch Problematiken wie die Modebranche und Schönheitsideale thematisieren. Wie Regisseur Östlund in einem Interview erzählt, habe er durch seine Frau viel über die Modeindustrie gelernt – so auch über männliche Models, die in dem Business ähnliche Hindernisse erführen wie viele Frauen in der Arbeitswelt. Sie verdienten weniger als ihre Kolleginnen und müssten sexuellen Handlungen zustimmen, um aufzusteigen. Außerdem sei Schönheit in dieser Welt eine Währung, so Östlund. „Wenn du schön geboren bist, kann dir das helfen, in der Gesellschaft aufzusteigen.“ Aussehen sei in dieser Gesellschaft eben nicht egal, außer, man strandet auf einer verlassenen Insel …

Andere Gewinner:innen in Cannes neben „Triangle of Sadness“

Den Preis für die beste Regie durfte Park Chan-wook für den Film „Decision to leave“ mit nach Hause nehmen. Für ihre Performance als Journalistin, die einen Serienmörder verfolgt, erhielt die iranische Schauspielerin Zar Amir Ebrahimi den Preis für die beste Schauspielerin. Der Südkoreaner Song Kang-ho nahm den Preis als bester Schauspieler entgegen. Über die Auszeichnung für das beste Drehbuch konnte sich Tarik Saleh für „Boy from Heaven“ freuen.

Den Preis der Jury ging zu gleichen Teilen an „Le Otto Montagne“ und „EO“. Speziell für dieses 75. Jubiläum der Filmfestspiele überreichte die Jury ebenfalls einen Sonderpreis. Diesen Spezialpreis erhielten die belgischen Filmemacher Jean-Pierre und Luc Dardenne, die bereits zwei Goldene Palmen gewonnen haben.