„Phantastische Tierwesen“ und wo die Kontroversen zu finden sind
Der erste „Phantastische Tierwesen“-Film war ein großer Erfolg, danach ging es bergab. Nun häufen sich Skandale und negative Kritiken.
- „Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse“ startete am 7. April in den deutschen Kinos.
- Schlagzeilen machte der dritte Teil des Harry Potter-Prequels jedoch schon davor.
- Die Kontroversen spielen sich sowohl vor als auch hinter der Kamera ab.
Die negativen Schlagzeilen zu „Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse“ begannen bereits 2020 mit einem Video von Ezra Miller. Darin ist Miller in einer Bar in der isländischen Hauptstadt Reykjavik beim Würgen eines weiblichen Fans zu sehen. Kürzlich fiel der/die Schauspieler:in dann noch einmal negativ auf. Ebenfalls in einer Bar, jedoch auf Hawaii, wurde Miller wegen ordnungswidrigem Verhalten und Belästigung verhaftet. Der Star konnte sich jedoch für 500 US-Dollar wieder freikaufen. Miller spielt in der „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“, sowie in „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“ den Charakter Credence, der von dem bösen Zauberer Gellert Grindelwald (Mads Mikkelsen) auf dessen Seite gezogen wird.
Mit diesem Verhalten bringt Miller nicht nur die eigene Zukunft im Harry-Potter Franchise, sondern auch im DC-Universum in Gefahr. Als schnellster Mensch der Welt trat Miller in Filmen wie „Justice League“ oder „Batman vs. Superman“ auf, und 2023 startet sogar ein eigener „The Flash“-Film. Ob nach diesen Eskapaden ein zweiter Teil des roten Speedsters Flash folgt, ist zur Zeit ungewiss.
Wer gehen muss und wer bleiben darf
Anders als Miller wurde Johhny Depp für seine negative Presse bereits aus dem Franchise verbannt. Warner Bros. bat den Schauspieler, der Gellert Grindelwald in den ersten beiden Teilen der „Phantastische Tierwesen“-Reihe spielte, die Rolle abzugeben. Depp ist gerade in gerichtlichen Verhandlung mit seiner Ex-Frau Amber Heard verwickelt, die ihn der häuslichen Gewalt beschuldigt und gegen die Depp wiederum eine Verleumdungsklage führt. Deshalb wurde der 58-Jährige kurzerhand durch den dänischen Schauspieler Mads Mikkelsen ersetzt.
Gerade herrscht Unsicherheit über die Zukunft der „Phantastische Tierwesen“-Reihe. Sollte Warner Bros. sich entscheiden, die Saga fortzuführen, bleibt die Frage, ob Miller, ähnlich wie Schauspielkollege Depp, von einem anderen Darsteller ersetzt wird.
Hinter der Kamera
Als wäre das nicht bereits genug, gehen auch hinter der Kamera die Kontroversen weiter. Als 2020 eine öffentliche Diskussion über Transgender und geschlechtliche Identität in den sozialen Medien stattfand, fiel „Harry Potter“-Autorin J.K. Rowling selbst negativ auf. Sie äußerte sich polarisierend zu dem Thema. Vor allem über Twitter wurden ihre Posts als „transphob“ oder „transfeindlich“ kritisiert. Stars wie Daniel Radcliffe, Emma Watson und Eddie Redmayne veröffentlichten Statements in Unterstützung der Trans-Community.
Trotzdem bezog Warner Bros. Rowling wieder in die Drehbuchproduktion mit ein. Gemeinsam mit Steve Kloves, der bereits die Skripte zu sieben „Harry Potter“-Teilen schrieb, erarbeitete sie das Drehbuch zu „Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse“. Steve Kloves wurde vor allem hinzugezogen, weil Fans der Reihe kritisierten, den „Phantastischen Tierwesen“ fehle die Magie der originalen Saga.
Trotz der Bemühungen, den Harry Potter-Charme wieder einzufangen, fallen die Kritiken eher negativ aus. Und auch wenn die Magie in dem Film wiederkehrt, Tierwesen sind kaum aufzufinden. Und mit den Kontroversen im Hinterkopf mag es schwierig sein, sich auf einen Film zu konzentrieren, der doch eigentlich von der Gleichstellung aller Menschen handelt – ungeachtet der Frage, wer sie sind oder welche Fähigkeiten sie besitzen.
Neuste Kontroverse rund um „Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse“
Berichten des Hollywood Reporter zufolge hat Warner Bros. nun zwei Sätze aus der chinesischen Version des Films entfernt. Dem Filmstudio zufolge wurde es um die Zensur gebeten und ließen sich darauf ein, weil „der Geist des Film erhalten“ bleibe. Betroffen sind die Aussagen über die schwule Beziehung zwischen Albus Dumbledore und Gellert Grindelwald zu deren Jugendtagen: „Ich habe dich geliebt“ und „Der Sommer, in dem Gellert und ich uns verliebten“. In einem Statement des Studios heißt es außerdem, die Zensur wäre erfolgt, um auf die nationalen und kulturellen Unterschiede im Publikum zu reagieren.
