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Midsommar: Mysteryhorror lehrt das Fürchten

In „Midsommar“ schickt Regisseur Ari Aster eine Gruppe Briten zur Sommersonnenwende nach Schweden, wo sie erst Frieden finden – und dann das Grauen

Dani (Florence Pough) erleidet in „Midsommar“ ein Trauma, als ihre Schwester Suizid begeht und ihre Eltern mit in den Tod reißt. Freund Christian (Jack Reynor) nimmt sie mit auf einen Trip nach Schweden, wo in einer ländlichen Gemeinde ein Fest zur Sommersonnenwende stattfindet. Das Bild, das sich ihnen dort bietet, ist befremdend: die Wiesen zu grün, die Gewänder zu weiß, die Menschen zu freundlich – und wie sehr in dieser von altertümlichen Ritualen bestimmten Welt die Zeit stehengeblieben ist, kippt schon bald ins Unheimliche.

Regisseur Ari Aster tat sich zwar keinen Gefallen damit, dass er als Referenz für „Midsommar“ Filmikone Ingmar Bergman anführte, während es ihm nicht gelingt, seine dünne psychologische Exposition überzeugend mit dem Sektenhorror zu verbinden. Trotzdem ist das ein gelungener Film, weil sich Aster lust- und zuweilen humorvoll in der surrealen Parallelgesellschaft umhertreiben lässt – unterbrochen etwa von einem der verstörendsten Gore-Momenten des Jahres.

Je länger der Film dauert, desto hysterischere Züge nimmt er an – und wenn man Asters selbstüberschätzerische Tendenzen nicht als Rezeptionsanweisung versteht, ist „Midsommar“ ein großer, unangenehmer Spaß. msb

„Midsommar“ kommt am 26. September ins Kino.

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