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Land des Honigs (2019): Die letzte Bienenhüterin in Europa

Land des Honigs

Der Dokumentarfilm „Land des Honigs: Die letzte Bienenhüterin in Europa“ (Honeyland) zeigt uns auf bewegende Weise wie wichtig der intensive Schutz der Bienen ist.

Der Schutz der Bienen findet weltweit immer mehr Aufmerksamkeit. Der Dokumentarfilm „Land des Honigs: Die letzte Bienenhüterin in Europa“ beweist, wie wichtig der intensive Schutz der Bienen ist und wie das natürliche Gleichgewicht aus den Fugen geraten kann. Es ist der erste Dokumentarfilm, der von Stevanov und seinem Kollegen Kotevska gedreht wurde. International stößt er auf große Begeisterung, denn mit beispielloser Sensibilität erzählen die beiden Regisseure, wie sich Hatidze als letzte Bienenhüterin Europas für den Erhalt der Bienen einsetzt.

Die etwa 50 Jahre alte Hatidze nimmt jeden Tag in Mazedonien den Weg vom Dorf in die Berge auf sich. In den Höhlen eines Felsen leben die Bienenvölker der Region, für deren Fortbestand sie unaufhaltsam kämpft. Ganz ohne aufwendigen Imkerschutz schafft sie es, einen Teil des Honigs, der von den Bienen hergestellt wird, aus den Waben zu entnehmen. Dabei achtet sie darauf, dass sie die Hälfte für die Bienen zurücklässt, sodass das natürliche Gleichgewicht nicht verloren geht. Während sie die Honigwaben entnimmt, singt sie ein altes Lied ihres Volkes. Anschließend macht sie sich zurück auf dem Weg ins Tal, wo der Bauernhof der Familie liegt. Hier kümmert sich die letzte Bienenhüterin Europas um ihre kranke Mutter und erntet den Honig aus den mitgebrachten Waben, um diesen später auf einem Markt in der Stadt zu verkaufen.

Doch spätestens beim Besuch des Marktes bekommt Hatidze die Auswirkungen der industriellen Imker zu spüren. So bekommt sie längst nicht mehr so viel Geld für ihren Honig wie noch vor einigen Jahren. Grund ist der fallende Honigpreis. Neben dem Honig versucht die Bienenhüterin in der Hauptstadt auch die von Hand gefertigten Bienenkörbe anzupreisen.

Nachdem Hatidze jahrelang in Ruhe gelebt hat, lässt sich eine Nomadenfamilie auf dem Nachbargrundstück nieder. Mit der Familie ziehen nicht nur sieben ausgesprochen lebhafte Kinder ins Dorf, sondern auch knatternde Motoren. Doch zunächst freut sich Hatidze über die Gesellschaft der Familie. Erst als das Familienoberhaupt damit beginnt, selbst Honig zu ernten und dabei das natürliche Gleichgewicht außen vor lässt, kommt es zum Bruch zwischen den Nomaden und einer der letzten Wildbienenzüchterinnen Europas. Mit seiner Profitgier nimmt das Familienoberhaupt Hatidze zusehends die eigene Lebensgrundlage, die sie nun versucht durch einen unermüdlichen Einsatz zu schützen.

„Das Land des Honigs“, das im Original unter dem Titel Honeyland veröffentlicht wurde, zeigt nicht nur, mit welchem Aufwand die Wildbienenzüchter den Honig ernten, es lehrt ebenso an die Kostbarkeit dessen zu denken, das die Natur bereithält. “Honig wird heute, weil er für den Menschen dauerhaft verfügbar ist und in allen Preisklassen lanciert wird, nicht mehr als kostbar wahrgenommen. Dabei ist er ein einzigartiges Naturprodukt, das das individuelle Wohlbefinden und die Gesundheit fördert. Nur wenige wissen heute, wie aufwendig es eigentlich ist, Honig zu ernten und ihn dann für den Verkauf vorzubereiten.”, fasst Svea Schulz von Foodlux zusammen.

An genau diesen Punkt knüpft der neue Dokumentarfilm an. Er gewährt nicht nur einen beispiellosen Einblick in die einfache Lebensweise der Menschen in Mazedonien, sondern erzählt mit viel Humor eine bewegende Geschichte.

Autorin: Karin Schmidt