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Die Wurzeln des Glücks: James Caan züchtet Schweine in Nazareth

Die Tragikomödie „Die Wurzeln des Glücks“ mit Altstar James Caan als Schweinezüchter ist eher kitschig als satirisch – und viel zu brav.

Warum nur will der jüdische New Yorker Arzt Harry Rosenmerck (James Caan) in seinem Ruhestand ausgerechnet in Nazareth Schweine züchten? Etwa um Gott herauszufordern? Unweigerlich legt er sich mit Christen, Juden und Moslems gleichermaßen an. Mit seiner Familie hat er es eh schon getan. „In unserer Familie redet man nicht miteinander, wir schreiben uns“, fasst sein Sohn David (Jonathan Rhys Meyer), ein erfolgreicher Dramatiker, das Dilemma gegenüber seinem Lebenspartner zusammen. 

Die Autorin und Regisseurin Amanda Sthers, die hier ihren eigenen Roman adaptiert, vernachlässigt viele ihre Figuren in diesem Ensemblefilm und findet vor allem keinen schlüssigen Ton für ihre Tragikomödie. Wagt sie zunächst noch satirische Zuspitzungen, werden die provozierten familiären wie interreligiösen Konfrontationen letztlich aber nicht ausgefochten. Das führt zu konstruiertem Wohlgefallen auf allen Ebenen – und unweigerlich zu Kitsch. Exemplarisch dafür sind die eingestreuten Ausschnitte aus Davids autobiografischem Bühnenstück: Tanzszenen, die plakativ die emotionalen Höhepunkte des Familiendramas nacherzählen. ascho

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