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Batgirl-Film ist abgesagt: Kein Kino, kein Stream

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Leslie Grace spielte die Hauptrolle in „Batgirl“. Bild: Tony Dandrades, CC BY 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by/3.0>, via Wikimedia Commons

Der HBO-Film über die Superheldin ist fertig und mit Stars gespickt – warum wird er trotzdem nirgendwo laufen?

  • Der DC-Film „Batgirl“ mit Leslie Grace in der Hauptrolle wurde von Warner Bros. in die Tonne getreten.
  • Dabei ist er bereits fertig gedreht.
  • Der Grund sind höchstwahrscheinlich Steuern.

Fans haben sich gefreut: ein neuer Film über die Superheldin Batgirl, die zuletzt in „Batman & Robin“ (1997) auf der Leinwand zu sehen war – und damals nicht unbedingt nah an den Comics blieb. Im Cast waren außer der Hauptdarstellerin Leslie Grace große Namen wie Brendan Fraser, der den Schurken Firefly spielt, J.K. Simmons – und sogar Michael Keaton, der als Batman zurückgekehrt ist. Nun allerdings hat Warner bekannt gegeben, dass der Film nicht erscheinen wird – und das weder im Kino noch auf der Streamingplattform HBO Max. Es ist, als wäre „Batgirl“ nie gedreht worden. Darüber hat unter anderem „Variety“ berichtet.

Dabei sind alle Szenen bereits im Kasten, der Film befand sich in der Phase der Post-Produktion. Das macht es umso ungewöhnlicher, dass „Batgirl“ nun komplett in der Versenkung verschwinden soll. Immerhin soll die Produktion insgesamt 90 Millionen Dollar gekostet haben, die damit in Rauch aufgehen. Was ist passiert?

Laut „Variety“ ist der wahrscheinlichste Grund ein wenig überraschender: Geld. Im Hintergrund steht ein Führungswechsel bei Warner Bros. Bis April 2022 war Jason Kilar Geschäftsführer bei Warner Media und verfolgte eine Strategie, nach der alle Kinofilme zeitgleich auch bei HBO Max veröffentlicht werden sollten. Damit hat er aber viele Filmschaffende verärgert. Im Mai hat sich Warner Bros. mit Discovery zu einer neuen Firma zusammengeschlossen, die von David Zaslav geführt wird. Er hat versprochen, Kinofilme zunächst exklusiv im Kino zeigen zu wollen. „Batgirl“, der unter Kilar konzipiert wurde, sei dafür aber nicht groß genug, und eine Aufbereitung fürs Kino hätte die Kosten verdoppeln können. So wird er nun weder im Kino noch als Stream verfügbar sein – stattdessen plant Warner offenbar, die komplette Produktion von der Steuer abzusetzen.