Zum Inhalt springen

Animationsfilme: So entstehen sie

minions-g48f794e6a_1920

Von der ersten Konzeptzeichnung bis zum fertigen Film - so entsteht die Animation.

Animationsfilme begeistern jährlich Millionen aller Altersgruppen. Doch wie viel Aufwand braucht es eigentlich, um aus der Charakteridee eine 3D-Figur mit überzeugenden Gesichtsausdrücken inmitten einer spannenden Story zu erstellen? Von der ersten Konzeptzeichnung bis zum fertigen Film – so entsteht die Animation.

Schritt 1: Erstellen des Storyboards

Damit Filme wie »Lightyear« überzeugen können, braucht es zunächst eine ausgereifte Storyline. Dazu zählen sowohl die Figurenzeichnungen als auch das Worldbuilding und der detaillierte Handlungsbogen. Parallel zum Niederschreiben werden auch die ersten Charakter- und Umgebungsskizzen erstellt. Sobald alles einen festen Rahmen besitzt, setzt sich eine Vielzahl an Künstler ans Zeichnen der sogenannten Storyboards. Storyboards – zu Deutsch Szenenbuch – stellen die Geschichte und damit den späteren Film bildlich dar. Sie dienen dazu, die Entwicklungen und wichtigsten Handlungen grob zu veranschaulichen. Dabei hangeln sich die Zeichner von einer Szene zur nächsten und hängen sie nebeneinander. – Schon entsteht ein erster bildlicher Eindruck der Geschichte.

Schritt 2: Concept-Art

Beim Concept-Art geht es bereits ins Detail: Der Handlungsstrang einer einzelnen Sequenz wird ausgearbeitet. Steht er, erstellen Illustratoren auf Basis der Ideen und des Storyboards erste Konzeptzeichnungen. Konzeptzeichnungen vereinen alle bisher erarbeiteten Charakterzeichnungen und Infos zur Handlung in szenisch dargestellten Bildern. Sie dienen vor allem dazu, die Atmosphäre der jeweiligen Szene darzustellen und dabei die Emotionen der handelnden Figuren aufzuzeigen. Anhand der konzeptionellen Bilder erhalten die Charakter Tiefe, wodurch ihre Nuancen später genauer dargestellt werden können. Die Zeichnungen sind in Farbe und fangen so bereits die Lichtverhältnisse ein.

Schritt 3: Beginn des Modelings

Beim Modeling werden die erstellten Zeichnungen in 3D übertragen. Hier kommen Grafiker zum Einsatz, die mithilfe spezieller Computerprogramme die Modellierungen betreiben. Diese dienen zunächst als Rohfassung und wirken zu Beginn klobig und unecht. Um den Figuren Lebendigkeit zu verleihen, erhalten sie im nächsten Arbeitsschritt wortwörtlich Schattierungen – es folgt das Shading. Hierbei werden auf den blanken 3D-Modellen Texturen, Muster und Farben gesetzt. Die zuvor erstellten Konzeptzeichnungen dabei als Orientierung. Sobald die Modelle lebensechter gestaltet sind, folgt das Layout, bei dem sie in eine ausgewählte Szene gesetzt werden. Ein erster Eindruck der Filmwirkung entsteht.

Schritt 4: Zeit für die Animationen

Im nächsten Schritt geht es an die Feinheiten. Alle Neben- und Hauptfiguren werden animiert und damit vollends zum Leben erweckt. Um die Gestik und Mimik authentisch darzustellen, nutzen qualifizierte Animatoren und Illustratoren ausgewählte Software. Nur wenn die Bewegungen und der Ausdruck überzeugen, können die Figuren die Zuschauer mit ihren Emotionen überzeugen. Doch nicht nur die Figuren werden in Bewegung gesetzt: Auch der Hintergrund beginnt zu atmen. So werden beispielsweise die Blätter von Bäumen in Bewegung oder das Wasser eines Flusses zum Fließen gebracht. Von den Wolken bis zum winzigen Statisten – alles wird animiert und mit entsprechenden Effekten versehen.

Schritt 5: Das lichtgewaltige Finale

Zum Schluss kommt alles zusammen: Die Figuren, das Setting und die Effekte werden gemeinsam in das endgültige Szenenbild eingefügt. Gemeinsam wird alles während des Lightnings ins richtige Licht gerückt: Mehrere Lichtquellen leuchten die Szene aus und erzeugen so die angestrebte Stimmung. Stimmt alles, geht es ans finale Rendern: Bei dem Prozess rechnet der Computer alles um und speichert die Szene in höchstmöglicher Qualität ab. In der Regel besteht eine Sekunde im Animationsfilm aus vierundzwanzig Bildern mit jeweils bis zu zwei Millionen Pixeln. Eine große Rechenleistung!