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Keinohrhasen (2007)

Keinohrhasen (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

„Wenn Kinder einen Hasen basteln, ist er süß. Aber wenn ein Erwachsener einen Hasen bastelt, der genauso aussieht, wird gleich auf ihm herumgehackt.“ So verteidigt Ludo (Til Schweiger), ein Boulevardreporter, der zu Sozialstunden im Kindergarten verknackt wurde, seine Stofftierkreation. Sie schielt und hat keine Ohren. Ähnliches könnte man über die Regiearbeiten von Til Schweiger sagen. Wie zuletzt mit „Barfuß“ nimmt er auch hier einen Stoff in die Hand, der voller Klischeefallen steckt und bastelt ihn mit der spielfreudigen Naivität eines Kindes zurecht. Deshalb ist es auch klar, dass Ludo und seine Chefkindergärtnerin Anna (Nora Tschirner) zumindest im Bett landen, obwohl sie sich (Feinde seit Kindesbeinen) zu Beginn hassen. Aus den gegensätzlichen Welten Kindergarten vs. Schmuddeljournalismus zieht Schweiger viel zu wenig Spannungspotential, und die Annäherung zwischen Ludo und Anna ist weniger geschickt erzählt als mit Anekdoten bebildert. Süß agieren alle Schauspieler, süß ist der ganze Film, weil er zwar nicht immer seinen Rhythmus, dafür aber seinen Ton hält. Die Musik und Christoph Wahls stimmungsvolle, sepiafarbenen Bilder rutschen nie wirklich in den Kitsch ab und formen die Reihung schön erdachter Szenen zu einem stilsicheren Ganzen ab. (rk)

  • Keinohrhasen (Filmbild 2)
  • Keinohrhasen (Filmbild 3)
  • Keinohrhasen (Filmbild 4)
  • Keinohrhasen (Filmbild 5)