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Keine Lieder über Liebe (2005)

Keine Lieder über Liebe (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Tobias Hansen (Lukas) ist Filmemacher, sein großer Bruder Markus (Vogel) Sänger der Rockband Hansen. Seit einem Jahr jedoch besteht kein Kontakt zwischen den Brüdern – Tobias quält der Verdacht, dass seine Freundin Ellen (Makatsch) was mit Markus hatte. Tobias dreht eine Doku über die Tour von Hansen – auch, um herauszufinden, ob zwischen Markus und Ellen wirklich etwas lief …  Jürgen Vogel mit seinem Debüt als Rocksänger, echte Liveshows, bei denen das Publikum nichts vom Filmprojekt wusste, und statt eines Drehbuchs nur Improvisation bei Dialogen und Handlungsverlauf: Regisseur Lars Kraume wagt viele Experimente – und gewinnt einen glaubhaften, unaufgesetzten Musikfilm. Völlig stimmig, dass Kraume den Siff-Glamour der ranzigen Kellerklubs mit verwackelten Bildern der Handkamera zeigt, und selbst die unoriginelle Dreiecksgeschichte funktioniert als Rahmenhandlung. Grandios, wie das Ensemble seine Freiheiten nutzt und den Figuren im freihändigen Spiel über Mimik und Gestik Tiefenschärfe verpasst. Einzig bei den Dialogen hätte man im Schnittraum radikaler sein müssen. Wenn Tobias, Markus und Ellen in viel zu langen Sequenzen mit sich und der Liebe hadern, versandet die Improvisation in Plattitüden und tritt dramaturgisch auf der Stelle. Aber vermutlich ist der Film auch dann authentisch – unerträglich authentisch. (cs)

  • Keine Lieder über Liebe (Filmbild 2)
  • Keine Lieder über Liebe (Filmbild 3)
  • Keine Lieder über Liebe (Filmbild 4)
  • Keine Lieder über Liebe (Filmbild 5)