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Junges Licht (2016)

Junges Licht (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Das Ruhrgebiet in den Sechzigern: Vater arbeitet unter Tage, hat sich einen gewissen Wohlstand angespart und versucht, auf wortkarge Weise ein guter Ehemann zu sein. Mutter sitzt im Mietshaus und frustet sich in eine Depression. Und der zwölfjährige Julian versucht, sich irgendwie durch den Sommer durchzuschlagen, durch die Bedrohung der fiesen Halbstarken am Baggersee, durch die emotionale Verwirrung, die die Brüste der 15-jährigen Nachbarin auslösen, durch die Sprachlosigkeit des gutwilligen, aber hilflosen Vaters. Und nur am Rande leichte Irritationen: der Lehrer, der preußisch-autoritär prügelt, der Nachbar, der kleine Jungs seltsam gern zu haben scheint. Adolf Winkelmanns Film ist eine Coming-of-Age-Geschichte, die sich für Julians Coming of Age kaum interessiert: Großartige Schauspieler wie Charly Hübner, Lina Backmann und Caroline Peters stehen da in der Szenerie und treiben eine Handlung weiter, die doch nur angerissen wird. Im Zentrum steht hingegen die Sozialgeografie der Industrielandschaft in all ihrer Schönheit, die Zechentürme, die Rangierbahnhöfe, der Qualm der Kokerei. „Bei dir unter Tage ist immer Nacht“, sagt Julian zu seinem Vater. „Kann auch schön sein“, antwortet der. Ein Heimatfilm. (fis)

  • Junges Licht (Filmbild 2)
  • Junges Licht (Filmbild 3)
  • Junges Licht (Filmbild 4)
  • Junges Licht (Filmbild 5)