Jugend ohne Gott (2017)

Dystopien mit jungen Protagonisten erfreuen sich seit der Verfilmung der Romantrilogie „Die Tribute von Panem“ immer größerer Beliebtheit. Das haben auch die Macher der Literaturadaption „Jugend ohne Gott“ erkannt und lösen die Handlung des Schulbuchklassiker von Ödön von Horváth aus seinem faschistischen Kontext heraus, um sie in eine nicht allzu ferne Zukunft zu verlagern: In einer straff nach dem Leistungsprinzip organisierten Gesellschaft nimmt eine Gruppe privilegierter Teenager an einem Auswahlcamp in den Bergen teil, um am Ende des anspruchsvollen Zeltlagers einen Platz an der begehrten Rowald-Universität zu ergattern. Als ein Mord geschieht, überschlagen sich die Ereignisse … Besetzt mit zahlreichen Jungstars des deutschen Kinos wie Emilia Schüle und Jannis Niewöhner und erzählt aus unterschiedlichen Perspektiven, trägt das futuristische Thrillerdrama spannende Gedanken vor. Regisseur Alain Gsponer verpasst es allerdings, diese angemessen zu vertiefen. Schwarz-Weiß-Muster dominieren, logische Ungereimtheiten torpedieren den Spannungsaufbau. Und eine Liebesgeschichte ist derart plump in Szene gesetzt, dass man sich ein Lachen nicht verkneifen kann. Schade um die guten Ansätze. cd