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Jimmy’s Hall (2014)

Jimmy's Hall (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

„Jimmy’s Hall“ setzt zehn Jahre nach Ken Loachs erstem Irlandfilm an, dem Cannes-Gewinner „The Wind that shakes the Barley“: Irland hat sich seine Unabhängigkeit erkämpft, nun sitzt der Feind in den eigenen Reihen. Die katholische Kirche macht Front gegen den Freigeist Jimmy Gralton (Barry Ward), der nach seiner Rückkehr aus den USA den Jazz in sein irisches Heimatdorf bringt und damit den Bewohnern ihre Lebensfreude zurückgibt … „Jimmy’s Hall“ werde seine letzte Regiearbeit sein, ließ der britische Sozialrealist Loach im Vorfeld des Filmstarts durchblicken. So schade das ist, so leicht macht einem der Film den Abschied: Trotz wunderbarer Aufnahmen der grünen Insel, deren Täler und Hügellandschaften gleichermaßen schroff und anmutig erscheinen, ist „Jimmy’s Hall“ wenig mehr als eine konservativ und kraftlos in Szene gesetzte Geschichtsstunde. Loach bleibt seinen Themen treu – dem Kampf zwischen Arbeitern und repressiver Obrigkeit, zwischen Fortschritt und Tradition –, doch weh tun will er offenbar niemandem mehr und bewegt sich vornehmlich in harmlosen Gefilden. Dass ein Filmemacher von so großer Integrität und Humanität mit nunmehr 77 Jahren auch mal schwächelt, ist verzeihlich – aufregender wird „Jimmy’s Hall“ dadurch aber dennoch nicht. (sb)

  • Jimmy's Hall (Filmbild 2)
  • Jimmy's Hall (Filmbild 3)
  • Jimmy's Hall (Filmbild 4)
  • Jimmy's Hall (Filmbild 5)