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Jenseits aller Grenzen (2003)

Jenseits aller Grenzen (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Ein Film über die Arbeit des Roten Kreuzes und anderen humanitäre Organisationen war überfällig. Doch gute Absicht macht keinen guten Film. Sarah (bemüht: Jolie) verliebt sich in den heroischen Arzt Nick (verbissen tragisch: Owen), der gegen Hunger, Bürgerkrieg und Krankheiten kämpft. Sie bleibt jedoch brave Ehefrau und Mutter und besucht ihren Weltretter über elf Jahre an den Brennpunkten der Welt … Die Liebesgeschichte drängt sich in die Bilder des Elends wie eine Pralinenwerbung in eine KZ-Dokumentation. Ängste, Machtlosigkeit und Wut der Helfer kommen kaum zum Ausdruck, und die Opfer bleiben namen- und stimmlos. Kameramann Phil Meheux drehte mit Regisseur Campbell Actionwerke wie „Die Maske des Zorro“ – die Ästhetik blieb dieselbe. Die perfekte Schönheit der Bilder in Äthiopien, Kambodscha oder Tschetschenien ist deplatziert, jederzeit erwartet man, dass „Der englische Patient“ ums Eck kommt. Und das abgemagerte Kind, das Jolie in den Armen hält, ist am Computer generiert. Grotesker kann man die Unvereinbarkeit von Form und Inhalt nicht belegen. (cor)