I’m Not There (2007)
- Originaltitel I'm Not There
- Regie Todd Haynes
- DarstellerInnen
- Buch
- Entstehungsjahr 2007
- Land USA
- Filmlänge 136 min
- Filmstart 28.2.2008
- FSK 12
- Genres
Bewertung
Filminhalt
Todd Haynes Film über den Songpoeten Bob Dylan ist inspiriert von dessen karriereprägender Maskerade. Deshalb spielen gleich sechs Mimen das Chamäleon: Marcus Carl Franklin, Cate Blanchett, Christian Bale, Richard Gere, Heath Ledger und Ben Whishaw. Jede Figur hat einen Namen, doch keine heißt Dylan; erst am Ende sehen wir ihn erstmals selbst – doch er wirkt nach diesem assoziativen Bilderrausch nur wie die siebte Inkarnation seiner selbst. Alle Verkörperungen, die für Stil- und Lebensphasen Dylans stehen, bewegen sich in einer eigenen Ästhetik zwischen grobkörniger Pennebaker-Doku und Peckinpah-Western. In diesen Outfits dekliniert Haynes legendäre Dylan-Marotten und -Mythen durch – manchmal sogar zynisch: Den berühmten Eklat in Newport 1965, als Dylan zur E-Gitarre griff und Hass erntete, inszeniert er als umgedrehten Spieß – die Band und Dylan (hier die wunderbar fahrig agierende Blanchett) packen MGs aus und erschießen das Publikum. Ein starkes Bild, eine starke Szene – aber eine isolierte, wie alle anderen auch. Sie ergeben kein großes Ganzes. Haynes bisweilen surreales Spiel mit Bild-, Ton- und Songtextzitaten befriedigt vor allem die Entdeckerfreude der Dylanologen; für sie ist der Film ein Rätselspiel mit vielen Bekannten. Der Rest aber wird kopfkratzend das Kino verlassen. (mw)