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Im letzten Sommer (2023)

Im letzten Sommer (2023) (Poster)

Trailer

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Als erfahrene Anwältin im Familienrecht weiß Anne (Léa Drucker), wie schnell sich vor Gericht Täter und Opfer umkehren können. Eigentlich ist es ihr Job, Minderjährige vor Missbrauch zu schützen, doch als ihr wohlstandsverwahrloster 17-jähriger Stiefsohn Théo (Samuel Kircher) bei ihr und Théos Vater Pierre (Olivier Rabourdin) einzieht, versagt ihr Schutzinstinkt. Théo weckt in ihr eine sexuelle Sehnsucht, die zwischen zwei Adoptivtöchtern, ihrem businessbesessenen Lebensgefährten und unendlich vielen Gläsern Wein in der opulenten Pariser Vorortsvilla verschüttgegangen ist. So wird aus einem unkontrollierbaren wie unmoralischen Impuls eine Affäre und ein Machtspiel.

Catherine Breillat, die bekannt für ihre expliziten Inhalte ist, inszeniert mit „Im letzten Sommer“ nur vordergründig eine zutiefst fragwürdige Liaison mit etwas bemüht schockenden Sexszenen. Dahinter verbirgt sich das hervorragend nuancierte und manipulative Spiel Druckers, das wiederum von einer eigenen Biografie voll Missbrauch erzählt. Und so lässt uns das Drama mit der Beurteilung dieser so ambivalenten Figur sowie der bitteren Aufgabe allein, Machtmissbrauch auch als eben jenen zu identifizieren.

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