Im August in Osage County (2013)
- Originaltitel August: Osage County
- Regie John Wells
- DarstellerInnen
- Buch Tracy Letts
- Entstehungsjahr 2013
- Land USA
- Filmlänge 121 min
- Filmstart 6.3.2014
- FSK 12
- Genres
Bewertung
Filminhalt
Zugegeben, das alles ist nicht neu: Jede Soap kann mit einer konfliktfreudigen Familienkonstruktion voller Lügen-, Sucht- und Inzestgeschichten aufwarten. Trotz dieser auch hier wiederkehrenden Muster ist es fesselnd, den Westons durch ihre Kleinkriege bis zum bitteren Finale zu folgen. Wenn Meryl Streep als krebskranke, tablettensüchtige Mutter Violet zur Beerdigung ihres Gatten die Töchter samt Anhang in der ländlichen Einöde Oklahomas versammelt und sie aus Unzufriedenheit mit Hohn überschüttet: Dann ist das allein ein wortgewaltiges Schlachtfest. Wenn dann aber Julia Roberts als älteste Tochter Barbara zum Gegenschlag ausholt, gerät die Komödie zum emotionalen Infernal. Die Familie wütet am Esstisch, giftet sich im Gartenhaus an und schaufelt bei tropischer Hitze auf der Veranda und im dunklen Elternhaus nach und nach so düstere Geheimnisse zutage, dass es eine Freude ist. Regisseur John Wells („Emergency Room“, „The West Wing“) gelingt es dabei, sogar den eher nebensächlichen Figuren von Ewan McGregor (Barbaras Mann), Benedict Cumberbatch (Barbaras Cousin) und Sam Shepard (Westin senior) starke Momente einzuräumen. Ein beachtlicher Familienzwist, der konsequent und kammerspielartig den Erfolg des gleichnamigen Broadwaystücks von Tracy Lett fortführt. (mh)