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Idioten (1998)

Bewertung

„Kann man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Der zweite “Dogma”-Film ist da. Nach Thomas Vinterbergs gradiosem “Fest” zeigt nun Initiator Lars von Trier , wie es sich ohne Sets und Requisite, ohne optische Spielereien, ohne oberflächliche Action und bei gleichzeitiger Aufnahme von Bild und Ton (auch Musik) dreht. Diesmal ist das Ergebnis enttäuschend. Von Trier zeigt eine Gruppe hübscher junger Leute, die in einem wunderschönen Haus hausen. In Restaurants oder im Schwimmbad benehmen sie sich wie Behinderte, um ihren “inneren Idioten kennenzulernen”. Um Vereinsamung geht es da, um Gruppendynamik, “Normalität”, Gruppensex, gesellschaftliche Kälte, Vorurteile, Betrug, Zärtlichkeit. Ja, und?! Die angeschimmelten Krümel, die von Trier hinwirft, wirken weder verstörend noch böse noch witzig. Daran kann auch das fantastische Ensemble nichts ändern, dessen Natürlichkeit die Grenze zum Dokumentarfilm verwischen läßt. Die wackelige Handkamera, die springenden Schnitte, das Mikrofon, das penetrant in den oberen Bildrand wackelt – das alles wirkt sehr gewollt. Dogmatisch geradezu. (cor)