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Ich. Immendorff (2007)

Ich. Immendorff (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

„Selbstlosigkeit ist der Tod der Kunst“, heißt es etwas selbstverliebt in der Branche. Und so verwundert es auch nicht, wenn man den Maler und Künstler Jörg Immendorf in seinem Atelier sieht, wie er eine Hand voll untergebener Assistenten barsch herumkommandiert. Doch Immendorf ist krank, todkrank. Die Nervenkrankheit ALS hat seine Arme und Beine zusehends gelähmt, dennoch lehrt er bis kurz vor seinem Tod im Mai 2007 an der Düsseldorfer Kunstakademie, wo ihn die Studenten voller Ehrfurcht begegnen. Die Filmemacherin Nicola Graef begleitet Immendorf in seinen letzten eineinhalb Jahren und zeichnet ein leises Porträt, das sich niemals anbiedert, sondern kühl und distanziert Immendorfs Lebensweg zurückverfolgt. Sie zeigt ihn als Schüler bei seiner Vaterfigur Joseph Beuys, begleitet ihn auf Ausstellungen und dokumentiert seine rebellischen Taten, als er sich mit 20 in einem selbstgebastelten Papierhaus an das Gebäude des damaligen Bundesrats „andockt“, um die Provokation zu suchen. Ein Film für Kunstliebhaber und Immendorf-Verehrer, aber auch für Laien, die einen kurzweiligen Einblick in das Leben eines des wichtigsten deutschen Künstlers der Gegenwart bekommen. (ds)