Holidays by the Sea (2011)

Seit „The Artist“ sind Stummfilme wieder en vogue. „Holidays by the Sea“ ist zwar kein reiner Stummfilm, aber eine Komödie im Geiste von zumeist stummen Komikgranden wie Mr. Bean oder Jacques Tatis Monsieur Hulot. Doch während sich Tatis Komik aus dem Schweigen Hulots ergab – denn da er nicht sprach, mussten die Anderen und die Bilder sprechen und häufig auch die Geräusche, die die Dinge so machten –, ist bei Pascal Rabatés Hommage an das stille Geschichtenerzählen nie klar, warum alle den Mund halten; das Schweigen folgt keinem erkennbaren Prinzip. Die fast zwei Dutzend Darsteller treten in einem menschenleeren, sommerlichen Seebad wie bei einer Nummernrevue auf, suchen einen verloren gegangenen Flugdrachen, kaufen in Supermärkten fast ohne Ware ein, gehen fremd, campen, nuscheln, kuscheln. Die Stories sind dünn, ein konsequentes visuelles Konzept kaum erkennbar. Und doch: Die surreale Atmosphäre bringt einen zum Grübeln – darüber, ob man sich mit seinen Liebsten im Urlaub auch so wenig zu sagen hat. (vs)