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High Life (2018)

High Life (Poster)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Nachdem Claire Denis in „Meine schöne innere Sonne“ in Form einer romantischen Komödie der Sprache der Liebe auf den Grund ging, ist „High Life“ die komplette Antithese dazu: der große Schlag nach der luftigen Fingerübung, und die Rückkehr zu einem Kino, das vor allem auf Physis basiert. „It’s also a movie about horny people“, gab die Regisseurin in einem Interview lakonisch zu Protokoll. „High Life“ ist ein Weltraumfilm, der den Parametern des Genres aber allenfalls zum Schein gehorcht: Der Film beginnt in totaler Isolation – mit Monte (Robert Pattinson) und seiner kleinen Tochter Willow als einzigen verbliebenen Besatzungsmitgliedern eines Raumschiffs, das auf ein Schwarzes Loch zusteuert. Bevor Denis dann mit Rückblenden immer mehr Personal in das klaustrophobe Setting hereinholt und beobachtet, was sich an Verlangen, Aggression und aufgestauter Sexualität Bahn bricht, wenn man eine Gruppe von zum Tode Verurteilten keinem Alien, sondern nur einander aussetzt.

„High Life“ ist eine Art Space Opera

„High Life“ ist nicht nur Denis’ erster englischsprachiger Film. Es ist auch ihr bisher opulentester, dem äußeren Anschein nach eine Art Space Opera. Doch die kurzen Blicke durchs Bullauge auf die unendlichen Weiten des Weltalls, die Stuart A. Staples mit betörend dissonanter Musik unterlegt, verstärken allenfalls das Enge- und Verlorenheitsgefühl in dieser existenzialistischen, kammerspielartigen Versuchsanordnung, die mehr Verhaltensforschung als Science-Fiction ist. Und weil „High Life“ eben auch ein Film über „horny people“ ist, brodelt er nicht bloß verstörend – sondern lässt sich auch zu ekstatischen Momenten hinreißen, wenn man Juliette Binoche in einen sprechend als „Fuckbox“ bezeichneten Raum folgt … msb

  • High Life (Filmbild 2)
  • High Life (Filmbild 3)
  • High Life (Filmbild 4)
  • High Life (Filmbild 5)