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Heute bin ich Samba (2014)

Heute bin ich Samba (Poster)

Bewertung

„Kann man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

In dem Riesenhit „Ziemlich beste Freunde“ machten Eric Tolédan und Olivier Nakache aus einer eigentlich ernsten Geschichte – Gettobewohner schließt Freundschaft mit gelähmtem Reichen – eine erbauliche, oberflächliche Sozialkomödie. Nun versuchen sie sich auf noch ernsterem Terrain – und verheben sich schwer: Samba (ziemlich schlechter Schauspieler: Omar Sy) lebt seit zehn Jahren illegal in Paris. Als er verhaftet wird, betreut ihn Alice (Charlotte Gainsbourg, hier verschenkt), eine depressive Karrierefrau, die sich von ihrem Burn-out (!) als freiwillige Sozialarbeiterin (!!) erholt. Alice verliebt sich in Samba, der freikommt, aber weiterhin keine Aufenthaltsgenehmigung hat … Die prekäre Situation von Einwanderern in Europa und die psychischen Belastungen in der modernen Arbeitswelt sind zwei der brennenden Themen unserer Zeit. Doch vielleicht wäre es besser gewesen, es hätten sich nicht zwei Filmemacher der Aufarbeitung angenommen, die glauben, Wackelkamera sei gleich Glaubwürdigkeit und traurige Filmmusik löse immer Anteilnahme aus.

„Heute bin ich Samba“ leidet an inhomogenen Figuren

Der unausgegorene Zwitter aus Sozialdrama und geschwätzigem Lustspiel leidet an seinen inhomogenen Figuren (Alice lässt andere Hilfebedürftige für Samba sitzen) und zahlreichen Szenen, die nicht der Geschichte, sondern nur sich selbst oder der fastfoodigen Unterhaltung der Zuschauer dienen. Wenn Samba vor der Polizei fliehend seine Schuhe über den Dachrand wirft, weil sein ebenfalls barfüßiger Kumpel ihn aufforderte, die Treter „rüberzuwerfen“, wähnt man sich in einem Laurel-und-Hardy-Slapstick. Wann dreht Til Schweiger eigentlich ein Drama über Lampedusa? (vs)

  • Heute bin ich Samba (Filmbild 2)
  • Heute bin ich Samba (Filmbild 3)
  • Heute bin ich Samba (Filmbild 4)
  • Heute bin ich Samba (Filmbild 5)