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Hellboy (2004)

Hellboy (Poster)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Es war einmal … Adolf Hitler, der den Zweiten Weltkrieg gewinnen wollte und einen Magier engagierte, das Tor zur dunklen Seite zu öffnen, um ewige Dunkelheit über die Welt zu bringen. Das misslingt, aber die Hölle spuckt ein kleines Teufelchen in die irdische Welt. Sechzig Jahre später kehren die Apokalyptiker zürück, und der nun ziemlich domestizierte und auf Klitschko-Größe angewachsene Hellboy hat eine steinerne Hand voll zu tun …

Wer diese krude Story als den größten Unfug seit dem letzten Madonna-Film abtut, hat Recht. Aber er bringt sich auch um die unterhaltsamste Comicverfilmung des Sommers. Regisseur Guillermo del Toro („Mimic“, „Blade 2“) verschwendet keine Zeit: Nach einem kurzen Epilog wechselt er den Rest der Zeit gekonnt zwischen krachenden Konfrontationen und trockenem Humor. Die Transparente Action ist ein angenehmer Kontrast zu „Spider-Man“ und „Catwoman“, die dank Tricktechnik der Schwerkraft enthoben sind und den Zuschauer bis zum Schwindelgefühl mit unübersichtlicher Action eindecken. Der Look des Toro-Films ist grimmig wie sein Titelheld: feuchte Höhlen, düstere U-Bahnschächte, pechschwarze Nächte im Starkregen. Die erbitterten Zweikämpfe, die sich Hellboy mit glibberigen, dreadlockigen Dämonen liefert, passen in diese Umgebung wie Batman zu Gothic.

Mischung aus Schwarzenegger, Hulk und dem jungen Werther

Hellboy ist wie viele Superhelden ein Schattenwesen, das seine Identität geheim halten muss und so immer ein Außenseiter bleibt. Sein Äußeres macht ihn zum Freak, zum Ausgeschlossenen, für immer dazu verdammt, eine Spezies zu beschützen, die seine Existenz gar nicht verkraften könnte. Ron Perlman, schon in den 80er Jahren im Fernsehen in „Die Schöne und das Biest“ als Löwenmensch ein Heldenwesen der Dunkelheit, legt den wuchtigen Teufelskerl als Mischung aus Schwarzenegger, Hulk und dem jungen Werther an. Auf der einen Seite raucht er fette Zigarren, prügelt sich mit Höllenhunden rum und hat nur eine Sorge, nachdem er eine Kraken-Kreatur zu einer schleimigen Sauerei zersprengt,: „Das gibt morgen Muskelkater.“ Auf der anderen Seite kriegt er Stubenarrest, ist unglücklich verliebt und bequatscht seine Eifersucht mit einem Jungen bei Keksen und Milch.

„Hellboy“ ist ein sattes Pfund. Er endet mit purer Poesie: Zwei Liebende stehen vor Leidenschaft buchstäblich in Flammen. (vs)