Hell – Die Sonne wird euch verbrennen (2011)

Der Titel ist schön zweideutig: Es ist hell, denn die Sonne verbrennt im Jahr 2016 die Erde, macht sie zur Hölle, in der man sich am Tage nur vermummt draußen aufhalten kann. Die Zivilisation ist zusammengebrochen, die Ressourcen sind aufgebraucht. Marie (Herzsprung) und ihre kleine Schwester, Phillip (Eidinger) und Tom (Erceg) versuchen als Zweckgemeinschaft in die Berge zu kommen, dort soll es Wasser geben. Als sie von Wegelagerern gefangen genommen werden, wird bald klar, dass sie als Ersatz für eine andere Ressource dienen sollen: Nahrung … Regiedebütant Tim Fehlbaum filmt diese wenig neue, sehr amerikanische, aber intensive Endzeitgeschichte als Albtraum in extrem überlichteten Bildern, seine Figuren stolpern von der Kamera verfolgt durch ausgedorrte Wälder, in denen die Bäume aus der Erde ragen wie Knochen. Der Kampf Überleben kommt ohne Spezialeffekte und drastische Gewalt aus, vielmehr erweist sich Fehlbaum als Könner der Suspense, der seine Szenen von den wie unter Strom agierenden Hauptdarstellern gekonnt bis zum Spannungshöhepunkt ausspielen lässt. Vielversprechend. (vs)