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Heimatland (2015)

Heimatland (Poster)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Die Schweiz: Hat sich immer schon rausgehalten aus den Krisen, Lösungen und Verbunden europäischer Politik. Gegen die vielen Flüchtlinge wendet man gnadenlos Dublin II an: Wer schon woanders registriert wurde, wird dorthin abgeschoben. Dass die Diktatoren und Tyrannen die die Kriege erst auslösten, vor denen die Menschen fliehen, bei Schweizer Banken ihre Millionen und Milliarden bunkern – von dieser zynischen Bigotterie, der durch die politische Isolation des Landes und einem „Filmproduktionssystem, das auf Konformität drängt“ gefrustet und wütend, hat sich ein Kollektiv junger Filmemacher zusammengefunden. Um ihrer nach Rechts rückenden Schweiz mal den Spiegel vorzuhalten, um zu fragen: Kann man sich in der modernen globalisierten Welt noch auf seine seit dem Wiener Kongress 1814/15 bestehende Neutralität zurückziehen? Oder muss man sich mehr öffnen? In „Heimatland“ kommt das Übel nicht, wie die Eidgenossen oft meinen, aus dem Ausland. Mitten in der schroff-unwirklichen Bergwelt der Schweizer Alpen bildet sich eine Wolke, die immer größer wird und dann die gesamte Schweiz überdeckt – darin braut sich ein apokalyptischer Sturm biblischen Ausmaßes zusammen, gleichzeitig Damoklesschwert und Strafe für die Sünden des Landes. Die Schweizer fliehen in die Schutzräume – und werden zu Flüchtlingen an den Grenzen umliegender EU-Länder …

„Heimatland“ ist ein Film gegen den Trend

Auch, wenn die exemplarischen Figuren teils zu symbolisch und unscharf sind und ein bisschen mehr Weltuntergangswahnsinn statt didaktischer Dystopie dem Film gut getan hätte: Dieser im Flackerlicht der Notstromaggregate gedrehte, furiose Weckruf für ein Land ist in Zeiten des Brexit auch ein Film gegen den Trend: vehement pro EU, vehement pro Staatengemeinschaft, vehement pro Humanität. Als der kratische Taxifahrer mit Familie über die Grenze nach Deutschland flüchten darf, weil sein Land in der EU ist, versucht der ekle Schweizer Geschäftsmann erst wie im Puff mit seinen Schweizer Franken zu wedeln und bellt den Geretteten dann hinterher: „Und die Jugos, die dürfen, oder was?“ Dann bricht der (metaphorische) Sturm los … vs

  • Heimatland (Filmbild 2)
  • Heimatland (Filmbild 3)
  • Heimatland (Filmbild 4)
  • Heimatland (Filmbild 5)