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Heimatkunde (2008)

Heimatkunde (Poster)

Bewertung

„Kann man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Die Deutschen haben das Wandern wiederentdeckt: Hape Kerkeling tippelte trendsettend den Jakobsweg entlang, und nun umrundet Ex-„Titanic“-Chef Martin Sonneborn Berlin entlang des ehemaligen Mauerstreifens. Eigentlich eine schöne Idee, diese ethnologische Erkundungsreise mit Rucksack und kleinem Kamerateam hinein in die brandenburgischen Dörfer und Westberliner Vororte, stets auf der Suche nach den Ureinwohnen des Zonenrandgebietes. Sonneborn und Co-Regisseur Armin Coerper haben es in auf skurrile Gestalten abgesehen, solche wie die Wohnwagenburgbewohner auf einer ehemalige LPG-Schweinezuchtstation. Die entlarven sich mit ihrer Hippiespießigkeit hübsch selbst. Zu oft aber versucht Wandersmann Sonneborn, seine Ossi-Straßenbekanntschaften bewusst in die Falle zu locken und bloßzustellen. Hauptsache, er ist gut im Bild und hat einen Heidenspaß in der Rolle des überlegenen Wessis. Für den Zuschauer bleiben dabei nur billige, breitgetretene Witze ohne tiefgehenden Erkenntniswert. Und dabei hätte man so gerne etwas mehr bissige (Real-)Satire gehabt. (ascho)