Heaven (2002)

Tykwers Liebesfilm über Schuld und Sühne erstaunt auch im Heimformat durch Nähe zum Kitsch und seinen Erzählfluss, der bei aller Ruhe Spannung erzeugt. Darsteller: Amerikaner, Drehbuch: polnisch, Drehort: Italien – das einzige was stört, sind die deutsch synchronisierten Dialoge. Nachdem sie einen Drogenboss exekutiert hat, wirkt das wenige, was sich Filipina (Blanchett) und ihr Gefährte Filipo (Ribisi) auf der Flucht zu sagen haben, zuweilen platt und prätentiös. Zum Glück gibt es auf der DVD die englische Originalfassung, bei der sich leider die deutschen Untertitel nicht wegschalten lassen. Das Bonusmaterial schwankt zwischen bocklosem Standard und spannenden Raritäten. Tykwer spricht trotz seiner Zweifel am Sinn solcher Entzauberungen einen soliden Audiokommentar. Der größte Teil der knappen Interviews mit Darstellern und Crew wird gleich noch mal im Making-of recycelt. Höhepunkte sind einige aufwändige entfallene Szenen, die auch überraschende Einblicke ins ursprüngliche Drehbuch ermöglichen. (rk)