Hanni & Nanni (2010)

Mehrere Generationen von Mädchen haben mit Enid Blytons Jugendbuchreihe ihre Vorpubertät verbracht. Überraschend eigentlich, dass die Verfilmung der Millionenseller so lange auf sich warten ließ. Man wollte es kommerziell wohl so erfolgsgarantiert wie möglich machen. Das Ergebnis ist ein Hogwarts für Muggels, wo die Internatsmädchen statt Quidditsch Rasenhockey (!) spielen und ab und an mal ein Pferd streicheln. Das Drehbuch Marke „Nummer sicher“ wirkt wie aus dem Satzbaukasten der erfolgreichsten Kinderfilme der letzten zehn Jahre zusammengebastelt. Dumm allerdings, dass die Zwillingsschwestern Sophia und Jana Münster als Hanni und Nanni keine schauspielerischen Naturalente sind und ziemlich zickig und arrogant rüberkommen. Doch es fehlen dem Film nicht nur Sympathieträger, sondern auch Charme und Witz. Dafür gibt’s romantisierte Dorfkulissen und in goldenes Licht getauchte Sommerlandschaften. Hier werden die Pilcher-Zuschauerinnen von morgen ästhetisch sozialisiert. (ascho)