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Halbe Treppe (2001)

Halbe Treppe (Poster)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Die Geschichte ist alles andere als spektakulär: zwei befreundete Paare um die 40 inmitten von Alltags- und Beziehungsroutine und ein Ehebruch. Das hätte trister Sozialrealismus werden können und ist doch ein kleines Kinojuwel geworden, das bei der Berlinale zurecht ausgezeichnet wurde. Mit knappsten Budget, improvisiertem Skript und DV-Kamera gelingt es Andreas Dresen („Nachtgestalten“) und seinem grandiosen Darstellerteam, Spontanität mit Genauigkeit und erzählerischer Pointierung zu verbinden. Herausgekommen ist ein Film, der zwischen privatem Drama, melancholischer Komödie und genau umrissenen Porträts dieses Beziehungsquartetts balanciert. Es geht um vier Menschen, die so echt sind wie das Leben und denen wir jede Geste und jedes Wort blindlings abnehmen: den gutmütigen Imbissbudenbesitzer, der mit einer neuen Einbauküche seine vernachlässigte Frau halten will, die sich aber in den besten Freund ihres Gatten verliebt, einen Radiomoderator. Großes, berührendes Kino. (ascho)