Hacksaw Ridge – Die Entscheidung (2016)

Mel Gibson machte in den letzten Jahren vor allem mit Ausfällen aller Art von sich reden, mit „Hacksaw Ridge“ hat er sich aber klammheimlich zum Kritikerliebling gemausert. Dabei handelt es sich um einen typischen Gibson-Film: Bibelfreund Desmond Doss will in den Krieg ziehen, aber keine Waffe tragen – dafür stilisiert ihn der Regisseur prompt zur Jesusfigur, während die Japaner zu entmenschten Abzieh-Feindbildern dämonisiert werden. Dass Desmond die Regeln des Krieges trotzdem akzeptiert, nur eben andere für sich töten lässt, mit diesem Widerspruch hält sich der Film gar nicht erst auf und lässt lieber Blut in Zeitlupe auf Heldengräber tropfen. Dass er dafür Lob en masse einfährt, macht den Film relevanter, als er ist – und unangenehmer: Nicht der erzkatholische Gewaltfetischist Gibson hat sich verändert, sondern die Welt. sb