Golda – Israels eiserne Lady (2023)
- Originaltitel Golda
- Regie Guy Nattiv
- DarstellerInnen
- Entstehungsjahr 2023
- Land Großbritannien
- Filmlänge 102 min
- Filmstart 30.5.2024
- FSK 12
- Genres
Trailer
Bewertung
Filminhalt
Von 1969 bis 1974 war Golda Meir israelische Ministerpräsidentin. Regisseur Guy Nattiv zeigt sie uns in seinem Film während des Jom-Kippur-Krieges 1973. Die ägyptische und die syrische Armee, unterstützt von etlichen weiteren arabischen Staaten, haben das Land angegriffen. Zwischen heimlicher Strahlentherapie – Meir hat Krebs –, Blutkotzen und Kettenrauchen leitet sie (zerbrechlich-stark gespielt von Helen Mirren) ihr zerstrittenes Kabinett voller Angsthasen. Sie verlangt der israelischen Armee viele Verluste ab bis zum Sieg Israels. Wie es dazu kam, zeigt der Film in vielen klaustrophobisch anmutenden Szenen in der Kommandozentrale – Befreiung findet Meir lediglich in den Pausen, wenn sie auf dem Bunkerdach gemeinsam mit ihrer persönlichen Assistentin ausnahmsweise an der frischen Luft eine Kippe raucht.
Meir – Anfang des 20. Jahrhunderts sind ihre Eltern wegen antisemitischer Pogrome aus Kiew in die USA ausgewandert – musste sich ihr Studium erst erkämpfen. In den 1930ern zog sie mit ihrem Mann nach Palästina, wo die linke Zionistin in der Politik Karriere machte und von 1956 an für neun Jahre Außenministerin war. Und Diplomatie konnte sie perfekt. Als der US-Außenminister Henry Kissinger im Film auf Besuch kommt, muss er von der Suppe essen, die Golda Meirs Haushälterin gekocht hat. Meir erpresserisch leise zu ihm: „Sie ist Überlebende!“ Der Film lebt von Helen Mirren als Kriegsherrin am Limit, und die Kamera weiß das, verfolgt die alte gebrechliche Frau aus nächster Nähe – vom zittrigen ersten Schritt am Morgen bis zum unnachgiebigen Auftreten gegenüber dem wankelmütigen Kabinett. Und wenn die Kamera ganz nah dran ist an ihrem Gesicht, schneidet Regisseur Nattiv historische Kriegsszenen dagegen. Was Golda Meir damals aushalten musste beim Verteidigen ihres Landes, sollen wir heute in den Kinosesseln gefälligst auch aushalten.
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