Friendship! (2009)

Als 1989 die Mauer fällt, reisen die Ossis Veit (Friedrich Mücke) und Tom (Matthias Schweighöfer) in das kapitalistische Ausland ihrer Träume. Veit würde in den USA gerne seinen verschollenen Vater treffen, aber nicht zuletzt hoffen die beiden Freunde auf grenzenlose Weiten, coole Autos und paarungsbereite Provinzprinzessinnen. All diese Playboyfantasien werden wahr: Großzügige Landschaftsbilder erzählen von Freiheit im Fototapetenformat, der Humor zielt in Richtung „American Pie“, ein wenig Romantik gibt es oben drauf, und zwischen den Hauptdarstellern stimmt die Chemie. Etwas anfälliger ist die Chemie zwischen Film und Publikum. Produzent Tom Zickler hat hier eigene Jugenderlebnisse verfilmt und verfällt dem Diaabend-Syndrom: Er denkt, die Abbildung der eigenen Erinnerungen löst bei Außenstehenden vergleichbare Emotionen aus wie bei ihm selbst. Gelacht wird häufig auf der Leinwand – aber statt die Zuschauer zur Identifikation und zum Mitlachen zu animinieren, führt „Friendship!“ seine Stimmungen oft nur vor. (rk)